29.01.2016
Changeprozesse: Hierarchisch oder basisdemokratisch?
Auf der Suche nach erfolgsversprechenden Strukturen oder gelingenden Innovationen entstehen in Unternehmen auch ideologische und emotional aufgeladene Auseinandersetzungen: Haben nun „hierarchische" oder „basisdemokratische“ Vorgehensweisen mehr Aussicht auf Erfolg?
Schon die Fragestellung führt in die Irre: Organisationen sind vielseitige und mit Widersprüchen ausgestattete soziale Systeme geworden. Vorhersehbarkeit, Stabilität und Orientierungssicherheit sind ebenso notwendig wie schnelle Anpassungsfähigkeit, Veränderungsbereitschaft und Innovationskraft. Hierarchische Ordnung und Autonomie auf allen Ebenen existieren nebeneinander, gleichzeitig und gleichwertig.
Jede Weiterentwicklung von Organisationen hat diesem Umstand Rechnung zu tragen: sie wirkt auf Unternehmenskultur, Führungs- und Organisationsverständnis und fordert das methodische Know-how des Managements, der Führungskräfte, der OE- und HR-SpezialistInnen und der Mitarbeiterinnen heraus.
Neben dem Finden eines singstiftenden Zieles ist die Beantwortung von drei Fragen bereits wesentlicher Teil eines gelingenden Changeprozesses:
- Welche Form der Vorgehensweise unterstützt auch das Ziel der Veränderung?
- Was gilt es für Führungskräfte/ExpertInnen/MitarbeiterInnen dabei zu lernen?
- Welche kulturellen Herausforderungen stellen sich dabei?
Von vorne herein zum Scheitern verurteilte hierarchisch angeordnete Change-Gewaltakte oder naiv aufgesetzte Beteiligungsprozesse können so abgewendet werden und zu gewollten kraftvollen Prozessen des Wandels führen.
Josef M. Weber